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Bericht zum AI Index

AI Index Report der US-amerikanischen Stanford University | 25.04.2023

Dank eines Heise-Artikels bin ich auf den aktuellen KI-Jahresbericht der US-amerikanischen Stanford University gestoßen. Ich möchte einige der - aus meiner Sicht - wichtigsten Punkte des Berichts hier mit euch teilen und meine Gedanken niederschreiben.

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AI-Macht China

Es ist bemerkenswert, dass neun der zehn besten KI-Forschungseinrichtungen aus China stammen, während das Massachusetts Institute of Technology (MIT) den zehnten Platz belegt. Dieses Ranking basiert auf der Anzahl der KI-relevanten Publikationen zwischen 2010 und 2021. Jedoch haben Universitäten bei der Entwicklung von KI-Modellen in den vergangenen Jahren an Bedeutung verloren. 2022 waren von 35 bedeutenden Modellen für maschinelles Lernen 32 von (privaten) Unternehmen und nur 3 von Forschungseinrichtungen bzw. Universitäten veröffentlicht worden.

Private Investitionen dominieren KI-Entwicklung

Interessanterweise sind die privaten Investitionen in KI im Jahr 2022 zum ersten Mal seit 2013 zurückgegangen, und zwar um 26,7% auf 91,1 Milliarden US-Dollar. Dennoch zeigt ein Blick auf die letzten zehn Jahre einen deutlichen Aufwärtstrend, da die Investitionen im Jahr 2022 18-mal höher waren als 2013. Alles andere würde angesichts der zuletzt bekannt gewordenen Investitionen von beispielsweise Elon Musk in X.AI oder Microsoft in OpenAI auch wenig plausibel klingen. Und was macht die Politik angesichts des KI/AI-Rennens?

Der AI Index Report zeigt, dass sich Politiker:innen zumindest immer häufiger mit KI beschäftigen. Die Anzahl der Erwähnungen von KI in Parlamentsdebatten von 81 Ländern ist zwischen 2016 und 2022 um den Faktor 6,5 gestiegen. Die Akzeptanz von KI in der Bevölkerung variiert jedoch stark von Land zu Land. In China sehen 78% der Befragten KI-Produkte und -Dienstleistungen als überwiegend vorteilhaft an, während in den USA nur 35% diese Meinung teilen.

KI-Missbrauch

Ein besorgniserregender Aspekt ist der rapide Anstieg von KI-Missbrauch. Laut dem Bericht hat sich die Zahl der KI-Vorfälle und -Kontroversen seit 2012 um das 26-fache erhöht. Auch die Umweltauswirkungen von KI sollten nicht unterschätzt werden. Das Training des KI-Sprachmodells "Bloom" verursacht beispielsweise 25-mal mehr CO2-Ausstoß als ein einzelner Flugreisender von New York nach San Francisco.

Da KI-Modelle ständig weiterentwickelt werden, werden bisherige Benchmarks bald unzureichend sein. Der Bericht erwähnt neue, umfassendere Benchmarking-Suiten wie Googles "BIG-bench" und das in Stanford entwickelte "Holistic Evaluation of Language Models" (HELM).

Einblicke in KI-Forschung

Der AI Index Report bietet einen faszinierenden Einblick in den aktuellen Stand der KI-Forschung und -Entwicklung. Du kannst ihn dir hier herunterladen und selbst durchlesen oder zumindest überfliegen.