Review Samsung Galaxy Tab A9 | 29.01.2024
Ich habe mir in der letzten Woche das Samsung Galaxy Tab A9 gekauft. Warum, wieso und wie ich das Tablet finde, möchte ich mit euch teilen. Das ist hier kein ausführlicher Test mit irgendwelchen Benchmarks. Das machen andere viel besser und ich habe nicht wirklich Lust darauf. Eventuell kann ich aber jemanden bei der Entscheidungsfindung unterstützen.
Bevor ich ins Detail gehe, möchte ich euch kurz erzählen, warum ich mich für dieses Gerät entschieden habe. Ich suchte einen Ersatz für mein altes Huawei MediaPad, wollte aber nicht allzu viel Geld ausgeben. Das 8-Zoll-Format schien mir ideal für kleinere Büro-Aufgaben - denn das Huawei hat ein 7,4" Display und hält notfalls auch als Handy-Ersatz her. Leider gibt es von Samsung in dieser Größe nur das Tab A9 und keine leistungsstärkere Variante. Als Nutzer:in des Galaxy S23 Ultra hätte ich mir ein ähnlich gutes Tablet gewünscht, aber das war bedauerlicherweise nicht erhältlich in der Größe. Trotzdem bleibt das Tab A9 bei mir, da ich aus Datenschutzgründen und persönlicher Überzeugung nicht mehr mein Huawei nutzen wollte bzw. nutzen werde. Und ich mag die Samsung-Welt eigentlich ganz gerne. iPad, Lenovo und andere Anbieter haben eher schlechte Chancen bei mir, da ich den Ansatz eines ganzheitlichen Ökosystems charmant finde (machen alle gut - wenn ich aber nun schon das S23 habe ...). Ob mich das zum Fanboy macht? Kann sein.
Das Samsung Galaxy Tab A9 punktet mit einem ähnlichen Design wie das Galaxy Tab A7 Light. Es verfügt über Power- und Lautstärketasten an der rechten Seite, während sich der Micro-SD-Karten- oder SIM-Karten-Schacht links befindet. Mit Lautsprechern an beiden Seiten, einem USB-C-Anschluss und sogar einem Kopfhöreranschluss bietet es eine solide Grundausstattung. Wer im Jahr 2024 noch über 3,5 mm Musik hört, wird sich also freuen. Für mich mittlerweile verschenkter Platz.
Die Rückseite aus Aluminium mit Kunststoffelementen oben und unten gibt dem Tablet einen eleganten Touch. Die Bildschirmränder sind etwas breiter, ähnlich wie beim A7 Light.
Was mich immer wieder verwirrt, ist, dass die Schalter eine andere Reihenfolge im Vergleich zum bspw. meinem S23 Ultra haben. Wenn ich das Tablet im Portrait-Modus halte, kommt erst der Ein-Ausschalter und danach die Lautstärke-Wippe. Dies finde ich etwas ungewohnt und überhaupt nicht zweckmäßig.
Zusammengefasst ein nettes Tablet, das hier und da eine kleine scharfe Kante hat. Aber mit Hülle kein Problem. Die Farbauswahl des Tab A9 umfasst "Graphite", "Silver" und "Navy". Navy gefällt mir dabei ziemlich gut.
Trotz der bescheidenen Auflösung von 800 × 1340 Pixeln ist das Display ganz angenehm. Es unterstützt sogar eine aufskalierte 1440p-Auflösung für YouTube-Videos. Die Textdarstellung ist akzeptabel, auch wenn ich mir eine höhere Auflösung gewünscht hätte. Softwareseitig bietet das Tab A9 genau das, was jedes Samsung-Gerät bietet: One UI. Ich konnte kein Fehlen von bestimmten Features feststellen (mit Ausnahme des Fingerabdrucksensors). Harmonisiertes Ökosystem lässt grüßen.
Was ich auf jeden Fall vermisse, ist aber eben der Fingerabdruck-Scanner. Es muss natürlich nicht unbedingt der schnellste und beste Scanner sein. Aber so ganz ohne ist es eben doof. Einige Anwendungen setzen auf biometrische Sicherung - Banking, interne Messenger und Password-Safes. Für solche Apps ist der Fingerabdruck (wenn man bereit ist diesen zu speichern) mittlerweile ein must-have.
Das Tab A9 gibt es mit 4 GB RAM und 64 GB Speicher oder 8 GB RAM und 128 GB Speicher. In beiden Fällen ist es erweiterbar durch Micro-SD. Es passt eine 1TB Karte rein und dadurch gibt es Speicher ohne Ende. Mein altes Huawei MediaPad unterstützte keine Speichererweiterung und so war ich auf die 256 GB beschränkt. Die geringen 128 GB (oder eben 64 GB) sind also zu verkraften. Somit ist das Tab A9 für alltägliche Aufgaben, die Speicherplatz erfordern, gut gerüstet.
Die Performance ist dank des MediaTek Helio G99 Prozessors solide. Auch wenn es immer wieder mal ruckelt, kann ich es relativ gut nutzen. Klar bin ich verwöhnt vom Ultra 23, aber ich denke, das Gerät eignet sich für den Alltag und auch für Gelegenheitsspiele. Natürlich habe ich nur zu Testzwecken Asphalt 9: Legends getestet. Grafik und Ladezeiten waren okay.
Die Akkulaufzeit von 6,5 Stunden ist durchschnittlich, und das Tablet unterstützt 15W-Schnellladung. Ich komme, bei entspannter Nutzung, auf drei Tage Betrieb ohne Probleme. Dabei verfasse ich einige E-Mails und schaue mir diverse Dokumente an.
Eine Sache, die mich sehr ärgert, ist, dass es keine 5G-Variante des Tablets gibt. Das ist erst mit dem Tab A9+ möglich. Dann verabschiede ich mich aber auch wieder direkt von den angenehmen 8,7" und habe ein 11" Tablet in der Hand.
Ein weiterer Kritikpunkt ist der fehlende Support für den S-Pen. Wer bisher ohne Stift arbeitet, wird sich daran nicht stören. Da ich aber doch mal eine Powerpoint oder ein Dokument auf dem Tab A9 bearbeite, vermisse ich dieses Feature sehr.
Die Kamera mit 8 Megapixeln hinten und 2 Megapixeln vorn ist gerade noch ausreichend für einfache Foto- und Videoaufnahmen. Die meisten Nutzer:innen werden vermutlich ihr Smartphone bevorzugen. Während die Kamera mich eher enttäuscht, sind die Lautsprecher sehr gut für den Preis. Diese bieten trotz ihrer geringen Größe eine zufriedenstellende Klangqualität. Nicht zu schrill und mit ein bisschen Bass kann ich dem Tablet auch längere Zeit zuhören.
Zusammenfassend ist das Samsung Galaxy Tab A9 ein solides Tablet mit einigen Schwächen, insbesondere in Bezug auf die Bildschirmauflösung, Kamera, 5G und Fingerabdrucksensor. Es bietet jedoch ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und ist eine Überlegung wert, wenn ihr nach einem kompakten Gerät für grundlegende Aufgaben sucht.
Natürlich spielt der Preis eine wichtige Rolle. Das Tablet gibt es bei Samsung im Shop (nur dort gibt es aktuell die 8/128GB Variante) für 269 € inkl. Versand. Das ist aber auch die LTE-Variante. Wer mit WiFi zufrieden ist, erhält die Variante für 229 €. Allerdings ist dieses Modell aktuell ausverkauft (4/64 GB ist allerdings als WiFi für 179 € verfügbar).
Dank CB konnte ich das Tablet für 215,20 € bekommen. Für den vollen Preis hätte ich es aber auch gekauft. Und wie oben bereits geschrieben, fehlt es mir aktuell auch an sinnigen Alternativen auf dem Markt bzw. bei Samsung.